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Jürgen Heim

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ACHTSAMKEIT & Lebenszeit

Lebenszeit – das Kostbarste, was wir haben

Kennen Sie das Gefühl, vieles rast an Ihnen vorbei?

Kaum drehen Sie sich um, ist schon wieder Weihnachten. Alles rast, Termine, Momente, Lebenszeit. Wo bitte sind die Möglichkeiten geblieben für all das, was Sie tun und erleben wollten?

Kurz vor dem Einschlafen wachen sie oft noch einmal auf, die Wünsche, Versäumnisse, Pflichten und Sorgen. Vielen von uns bleibt hier nur das Verdrängen. Meist durch Ablenkung: Fernseher an, auf andere Gedanken kommen, dazu ein Glas Wein, vielleicht eine Tablette ... oder das Gegenteil: laufen, rennen, radeln. Ohne Ziel, irgendwo hin ... einfach nur weg!

Doch wir kommen immer wieder zurück. Immer an den gleichen Ort. Und damit in unsere Gedanken. Und mit jedem Mal scheinen sie uns noch heftiger zu überfallen, noch hitziger in uns aufzuflackern. Kann das nicht mal aufhören?

Erste Übung: (Be)achten Sie die Achtsamkeit

Der mittlerweile inflationäre, fast "gewohnte" Gebrauch des Wortes "Achtsamkeit" senkt die Achtsamkeit gegenüber der Achtsamkeit, genauer: das immer wieder neue, ergebnisoffene und vorurteilsbefreite Nachdenken darüber, was wir zu diesem Wort bereits denken. So wie über das meiste in unserem Leben ...

Man muss nicht für die Achtsamkeit argumentieren oder gar werben – ihr Gegenteil, die Unachtsamkeit, erledigt dies schon für sie. Leider sehr eindrucksvoll: trotz modernster Medizin ist der Mensch nicht gesünder geworden.

Unachtsamkeit, meist nur aus Fahrlässigkeit oder Gedankenlosigkeit, ist ein Phänomen, das auf zunächst harmlos erscheinende Weise unseren gesamten Lebensalltag gestaltet und doch folgenreichste Ursache der meisten persönlichen Konflikte sein kann – Auslöser von einfachen Störungen bis hin zu schweren und dauerhaften Erkrankungen ...

Was ist Achtsamkeit?

Das Wort "Achtsamkeit" kann nicht vollständig umfassen, was sie ist – vor allem, was sie für jeden persönlich bedeutet. Ihre Ursprünge liegen in der buddhistischen Psychologie und reichen über 2000 Jahre zurück. Seit den frühen Texten wird dieses Konzept mit "Sati" benannt, ein außerordentlich vielschichtiger Begriff, der 1889 ins Englische mit "mindfulness" übersetzt wurde und 1924 ins Deutsche mit "Achtsamkeit".

Doch Worte (und Übersetzungen) filtern stets etwas heraus, engen ein. So ist in der Begegnung mit diesem Konzept hilfreich zu erkennen, dass der Gehalt des Begriffs "Achtsamkeit" wesentlich substanzreicher ist als der des rein umgangssprachlichen Begriffes.

Mindestens 3 in einem

Dies beginnt zunächst damit, dass der Begriff zugleich ein Ziel, eine persönliche Haltung und ein Anwendungsverfahren beinhaltet. Also sowohl das Ziel als auch den Weg (Methode) beschreibt.

Und bereits an dieser Stelle steigen viele aus, u.a. weil der Umgang mit vielschichtig mehrdimensionalen Bedeutungen in unserer westlichen, an physischen Dingen orientierten Kultur kaum gelernt ist. Was nicht konkret greifbar ist, ist schwerer einzuschätzen und kann daher verunsichern. Mit vorgefertigten Meinungen der Achtsamkeit begegnen zu wollen, macht deren erfolgreiche Anwendung unmöglich.

Praktisch übersetzt ...

... wäre "Achtsamkeit" ein Zustand (und gleichzeitig Methode) des vollkommenen Gewahrwerdens der Realität, oder "maximaler Realitätskontakt ohne Flucht" (Zitat Scobel, 3Sat).

Aber wieso soll ich ausgerechnet zu der oft unangenehmen und krankmachenden Realität "maximalen Kontakt" haben, vor der ich am liebsten fliehen möchte?

Die Kernidee

Wer den Angriff des Tigers voraussehen will, sollte ihm genauestens in die Augen sehen.

Wegschauen nach Vogel Strauß mag bequemer und angenehmer sein, aber nur anfangs. Denn der Tiger (Chef, das Finanzamt, der Nachbar, die Aufgabe, usw.) steht jeden Tag bedrohlich vor uns. Fraglich allein ist, ob er springt und uns verletzt – oder nicht. Gar ob unser Eindruck überhaupt stimmt, dass vor uns tatsächlich ein Tiger steht oder nicht etwas ganz anderes. Schauen wir hier weg, steckt vor lauter Vorurteil auch Stunden danach unser Kopf noch im Sand, oder der Hintern ist abgebissen.

Schön wäre in solchen Momenten, eine sichere Voraussage machen zu können. Vorauszuwissen, was geschehen wird. Wie jedoch soll dies funktionieren, wenn der Kopf bequem im warmen Sand steckt und wir den Kontakt zur Realität, dem Hier und Jetzt vor lauter Sehnsucht nach Ruhe verdrängen? Aber was – bitteschön – ist überhaupt die "Realität"?

Die Raubtiere stehen nicht vor uns, sondern sie sind in (!) uns

Wieso verhalten sich verschiedene Menschen in ähnlichen Situationen völlig unterschiedlich? Wieso lässt den einen kalt, was den anderen zur Weißglut treibt? Und wieso gibt es so extrem gegensätzliche Meinungen zu einer gleichen Sache?

"Was dem einen seine Eule ist dem anderen seine Nachtigall" – besser als mit diesem norddeutschen Sprichwort lässt sich der Raubtierzoo in uns kaum beschreiben: Was "Realität" ist, bestimmen nicht die äußeren Umstände, sondern unsere inneren Haltungen dazu. Doch meist lassen wir uns in der Geschwindigkeit des Geschehens von dem als "äußere Realität" Anerkannten diktieren, was wir tun, denken und fühlen sollen - ohne darauf zu achten, ob und wieso wir dieses Anerkannte anerkennen. Und wieso wir eigentlich glauben, es zu müssen. Vor allem: ob es mit unserer inneren Realität, also dem, was wir sind und sein möchten, übereingeht.

Hier setzt die Methode "Achtsamkeit" an: Sie gibt uns die Werkzeuge an die Hand, zu erkennen, was in uns vorhanden ist, uns bewegt und welche Ressourcen wir entwickeln können.

  • Orientierung: Eine Haltung der Neugierde und Akzeptanz gegenüber der eigenen Erfahrung
  • Intention: Die bewusste Absicht der Lenkung der Aufmerksamkeit
  • Aufmerksamkeit: Die bewusste Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf ein selbstgewähltes Objekt bzw. auf die unmittelbare Erfahrung des gegenwärtigen Augenblicks im Hier und Jetzt
  • Haltung: Ein Set von Haltungen, charakterisiert als freundlich, mitfühlend und nicht-bewertend
  • Klarheit: Genaue und unverfälschte Wahrnehmung
  • Gleichmut: Eine Haltung der Offenheit und Akzeptanz gegenüber der dabei zu machenden Erfahrung, unabhängig von deren jeweiliger Bewertung.

Achtsamkeit = Wachheit

Achtsamkeit bedeutet nicht (!): eine Verlangsamung des Lebens. Sondern Hochgeschwindigkeit

Wer achtsam lebt, lebt hoch aufmerksam. Sieht Dinge, die andere nicht sehen. Nimmt Situationen und Stimmungen wahr, die sonst unbeachtet blieben. Entwickelt die Fähigkeit, vorausblickend die Zukunft erahnen zu können und daraus bereits Schlüsse für das Handeln im Hier und Jetzt zu ziehen. Achtsam leben bedeutet, das Leben in bewusster Wachheit und Aufmerksamkeit gestalten zu können und alle Einzelschritte dabei zu erkennen und zu verstehen. Achtsamkeit ermöglicht gesteigerte Lebensqualität – nicht nur bei der Bewältigung von Konflikten, sondern (vor allem!) auch beim Genießen des eigenen Erfahrens.

Achtsamkeit macht das Leben intensiver, erlebnisreicher und erfüllter. Manche empfinden dies als "schneller". Denn es gibt keine Langeweile, kein Vor-sich-Hindümpeln mehr. Das Leben lässt sich beschreiben als "klarer", "frischer" und "heller" – allerdings (hier die Warnung): man muss es lernen. Und üben. Täglich, jede Sekunde.

Slow down to speed up

Um die Fähigkeit zu lernen, Prinzipien der Achtsamkeit sofort in Sekundenbruchteilen auf alle möglichen Lebenssituationen anwenden zu können, steht am Anfang das "Entschleunigen" zur bewussten, intensiven Wahrnehmung. Je besser Sie diese beherrschen, desto reaktionsschneller und souveräner werden Sie im Alltag. Sogar schneller als Ihre "hektische" Umgebung, die – im Gegensatz zu Ihnen – nur noch "willkürlich chaotisch" ist.

Möchten Sie diese Fähigkeiten besitzen?

Dann vereinbaren Sie einen unverbindlichen, Gesprächstermin (Dauer 50 Minuten). Wir probieren einfach aus, ob Sie dieses Konzept erfolgreich auf sich anwenden können und möchten.

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